Wettbewerbsvorteil im E-Commerce: Wie durch Crowdtesting reale Fehlerquellen erkannt werden

von | Allgemein

E-Commerce hat in den letzten Jahren einen beispiellosen Aufschwung erlebt. Weltweit kaufen heute rund 2,77 Milliarden Menschen online ein – etwa ein Drittel der Weltbevölkerung. Der globale Online-Umsatz wächst rasant und wird 2025 voraussichtlich 6,86 Billionen US-Dollar erreichen, was fast 800 % mehr ist als noch 2010. Entsprechend steigt der Anteil der Online-Käufe am gesamten Einzelhandel kontinuierlich: 2021 lag er bei knapp 19 %, 2025 werden es über 21 % sein, während im Jahr 2010 weniger als 5 % aller Einkäufe online erfolgten. Diese Zahlen verdeutlichen, wie sehr sich die Branche verändert hat – und wie hoch die Erwartungen der Kunden inzwischen sind.

 

Wandel und steigende Erwartungen im E-Commerce

E-Commerce wird insbesondere von technologischem Fortschritt und verändertem Kundenverhalten geprägt. Vor rund 20 Jahren steckte der Online-Handel noch in den Kinderschuhen. Ein berühmtes Beispiel aus der Dotcom-Ära ist Boo.com, ein ambitionierter Online-Modehändler, der im Jahr 2000 spektakulär scheiterte. Das Unternehmen verbrannte in 18 Monaten über 135 Millionen Dollar Wagniskapital und musste schließen – mit ein Grund war eine Webseite, die für die damaligen Nutzenden viel zu langsam und umständlich war. Boo.com setzte auf damals fortschrittliche, aber schwergewichtige Technologien (JavaScript, Flash) und hochauflösende Bilder, sodass Seiten teils mehrere Minuten luden – in einer Zeit, als viele Kunden nur Modems mit 56k-Geschwindigkeit hatten. Dieses frühe Scheitern zeigte bereits, wie kritisch eine gute User Experience für den Erfolg im E-Commerce ist.

In den folgenden Jahren haben immer neue Technologien das Online-Shopping komfortabler und selbstverständlicher gemacht. Leistungsfähige Smartphones und mobile Apps ermöglichten Shopping von überall; schnelle Lieferungen und Dienste wie der 1-Klick-Kauf wurden zum Standard. Besonders die COVID-19-Pandemie wirkte als Katalysator: 2020 stiegen die Online-Verkäufe sprunghaft an, da viele Verbrauchende E-Commerce als sichere Alternative zum stationären Handel nutzten. Mit dieser Entwicklung sind jedoch auch die Ansprüche der Kunden gewachsen. Bequemlichkeit, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit setzen Kaufende heute voraus. Lädt eine Seite zu langsam oder treten Fehler im Bestellprozess auf, reagieren Nutzende immer weniger geduldig – schließlich ist die nächste Konkurrenz nur einen Klick entfernt.

Kundenerwartungen an Online-Shops heute im Überblick:

  • Nahtloses Einkaufserlebnis: Webseiten und Apps müssen intuitiv bedienbar sein und auf allen Geräten (Mobil, Desktop, Tablet) reibungslos funktionieren. Kunden springen ab, wenn Navigation oder Suche frustrierend sind.
  • Performance & Verfügbarkeit: Hohe Ladezeiten oder gar Ausfälle sind Gift für die Conversion. Eine Stunde Ausfallzeit kann einen Online-Händler Millionen kosten. Zudem erwarten Nutzende kurze Ladezeiten – jede Sekunde Verzögerung erhöht die Absprungrate.
  • Vertrauen & Sicherheit: Insbesondere der Checkout-Prozess muss reibungslos und sicher ablaufen. Langsame oder umständliche Bezahlvorgänge frustrieren Kunden und führen zum Kaufabbruch. Im schlimmsten Fall untergräbt so etwas das Vertrauen in die Marke und wirkt sich direkt negativ auf Umsatz und Gewinn aus.

Die Konsequenz dieser Entwicklungen: E-Commerce-Anbieter müssen heute höchste Qualitätsmaßstäbe an ihre digitalen Produkte anlegen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Selbst kleine Usability-Probleme oder technische Fehler können sich durch die enorme Reichweite direkt in Umsatzverlusten bemerkbar machen.

 

Wenn das Kundenerlebnis leidet: Umsatzverluste durch Fehler

Niemand spürt die gestiegenen Anforderungen deutlicher als das E-Commerce-Management, Product Owner und Entwickelnde hinter den Online-Shops. Schon kleine Mängel im Nutzererlebnis können große finanzielle Auswirkungen haben. Ein Beispiel lieferte Marks & Spencer (M&S), einer der größten Einzelhändler Großbritanniens, als er 2014 seinen Webshop relauncht hat. Durch Probleme mit der neuen Website – komplizierte Navigation, technische Bugs und vor allem den Zwang für alle Bestandskunden, ein neues Passwort anzulegen – fielen die Online-Umsätze bei M&S im darauffolgenden Quartal um 8,1 %. Der Relaunch verärgerte viele Stammkunden; statt der vorher 6 Millionen registrierten Nutzenden meldeten sich nach der Umstellung nur noch 3,2 Millionen erneut an. In der Folge brachen die Verkaufszahlen um über 8 % ein. Dies zeigt, wie sehr eine suboptimale User Experience sofort auf die Geschäftszahlen durchschlägt.

Auch andere Vorfälle belegen eindrucksvoll, welche Risiken im E-Commerce lauern: Beim Modehändler J.Crew führte ein 5-stündiger Website-Ausfall am Black Friday 2018 zu geschätzten 775.000 US-Dollar Umsatzverlust. Walmart verlor 2019 durch nur 150 Minuten Downtime an einem Black-Friday-Wochenende rund 9 Millionen US-Dollar. Solche Pannen werden heute öffentlich in sozialen Medien diskutiert, was den Reputationsschaden noch vergrößert. Unternehmen verlieren nicht nur unmittelbaren Umsatz, sondern riskieren auch langfristig ihre Kundenbasis: Laut Umfragen kehren 91 % der Kunden nach einer schlechten Erfahrung nie wieder zu einem Online-Shop zurück.

Diese Beispiele – ob fehlgeschlagener Relaunch, technischer Kollaps unter Last oder schleppender Checkout – machen eines klar: Fehler im Shop kosten Geld. Im hart umkämpften Online-Markt können sie sogar existenzbedrohend sein. Umso wichtiger ist es, solchen Problemen vorzubeugen, bevor reale Kunden betroffen sind.

Hier kommt Crowdtesting ins Spiel.

Crowdtesting: Realistische Tests mit echten Nutzenden

Wie lässt sich sicherstellen, dass ein Online-Shop den Erwartungen der Zielgruppe gerecht wird und keine bösen Überraschungen bereithält? Neben klassischen QA-Methoden gewinnt Crowdtesting als Ansatz immer mehr an Bedeutung. Doch was versteht man darunter genau?

Beim Crowdtesting wird die Software – etwa eine E-Commerce-Website oder Shopping-App – von einer Vielzahl realer Anwendender unter echten Bedingungen getestet. Statt nur im Labor oder durch interne Testende findet der Test in the wild statt, also in der realen Welt: auf den verschiedensten Geräten, Betriebssystemen, Browsern, Netzwerken und an unterschiedlichen Orten. Diese große Diversität deckt Probleme auf, die im internen Test selten auffallen.

Wichtig ist dabei, dass die ausgewählten Testenden zur anvisierten Kundenzielgruppe passen. Ein Crowdtesting-Anbieter stellt z. B. sicher, „dass mit Menschen aus Ihrer Zielgruppe getestet wird“ – also mit echten Endverbrauchenden, die dem Profil Ihrer Kunden entsprechen. So lassen sich praxisnahe Erkenntnisse gewinnen: Wie erleben potenzielle Käuferinnen und Käufer den Shop? Kommen sie mit der Navigation zurecht? Treten auf bestimmten Geräten Fehler auf? Solche Feedbacks direkt von der Zielgruppe sind Gold wert, denn sie zeigen genau, wo Optimierungsbedarf besteht, bevor der Shop live geht.

Ein weiterer Vorteil: Crowdtesting kann sehr schnell und flexibel durchgeführt werden. Große Testergruppen lassen sich in kurzer Zeit aktivieren, zum Beispiel um einen neuen Release-Kandidaten übers Wochenende auf Herz und Nieren zu prüfen. Frische Augen entdecken dabei oft mehr als ein eingespieltes Inhouse-Team, dem bestimmte Usability-Probleme möglicherweise gar nicht mehr auffallen.

Wie Michael Palotas, Head of Quality Engineering Europe bei eBay, bestätigt:

„Crowdtester können Dinge tun, die Inhouse-Tester nicht tun. Daher kann Crowdtesting als zusätzliche Maßnahme sehr vorteilhaft sein, um wertvolle Rückmeldungen zur Benutzerfreundlichkeit zu erhalten, selbst nach Abschluss der Inhouse-Tests.“

Gerade im E-Commerce, wo ständige Weiterentwicklung und Updates anstehen, ist dieser kontinuierliche Zustrom an echtem Nutzerfeedback entscheidend.

Zusammengefasst bietet Crowdtesting folgende Schlüsselfunktionen für Online-Shops:

  • Breite Abdeckung: Tests auf allen Endgeräten, Browsern und OS sind möglich, um wirklich jeden Kunden erreichen zu können.
  • Realitätsnähe: Tests finden in realen Nutzungskontexten statt – verschiedene Netzqualitäten, Ortsbedingungen, echte Warenkörbe und Transaktionen. So wird das gesamte Customer-Journey-Erlebnis geprüft, inkl. Zahlung und Lieferung (z. B. End-to-End-Tests mit echten Kaufabschlüssen).
  • Zielgruppengerechtes Feedback: Die Testenden werden passgenau ausgewählt, z. B. nach Demografie, Region oder Nutzerverhalten. Damit entspricht das Feedback dem, was Ihre tatsächlichen Kunden denken würden.
  • Schnelligkeit und Skalierbarkeit: Große Tests können kurzfristig gestartet und in wenigen Tagen abgeschlossen werden, um z. B. vor einem Release noch letzte Bugs zu finden. Die Crowd ist weltweit verfügbar, rund um die Uhr einsatzbereit.
  • Ergänzung zur internen QA: Crowdtesting ist kein Ersatz, sondern eine ideale Ergänzung. Es fängt die Blind Spots auf, die interne Teams übersehen, und gibt zusätzliche Sicherheit vor dem Launch.

 

Fazit: Mit Crowdtesting Umsatzverluste vermeiden – msg.passbrains unterstützt Sie dabei

Die Entwicklung der E-Commerce-Branche zeigt klar: Ohne höchste Qualität im Online-Auftritt geht es nicht mehr. Angesichts steigender Nachfrage und harter Konkurrenz entscheiden Nutzererlebnis und Fehlerfreiheit direkt über Umsatz und Erfolg eines Online-Stores. Crowdtesting hat sich als wirkungsvolles Mittel bewährt, um diese Qualität unter realen Bedingungen sicherzustellen und teure Fehltritte zu verhindern. Unternehmen, die frühzeitig mit echten Nutzenden testen, minimieren das Risiko von Umsatzeinbrüchen durch technische Pannen oder Usability-Probleme.

Besonders msg.passbrains bietet hier eine durchdachte Lösung. Als erfahrener Crowdtesting-Dienstleister stellt msg.passbrains sicher, dass Ihre E-Commerce-Anwendung von genau den Leuten getestet wird, die später auch bei Ihnen kaufen – Ihrer Zielgruppe. Dank einer internationalen Community von Testenden können Projekte flexibel und weltweit durchgeführt werden. Die Tests werden End-to-End betreut, von der Auswahl geeigneter Testender über die Durchführung bis zur Auswertung, sodass Sie am Ende klare Ergebnisse und konkrete Verbesserungsvorschläge erhalten. Mit Crowdtesting durch msg.passbrains treffen Sie den Nerv Ihrer Nutzenden und sorgen für ein einwandfreies Einkaufserlebnis.

Für das E-Commerce-Management, Product Owner, Entwickelnde und Shop-Betreibende bedeutet das: weniger böse Überraschungen nach dem Go-Live, eine höhere Kundenzufriedenheit und letztlich ein gesichertes Umsatzpotenzial. Nutzen Sie die Möglichkeiten des Crowdtestings, um Ihre digitalen Produkte nachhaltig erfolgreich zu machen – msg.passbrains unterstützt Sie dabei gern mit der passenden Expertise und der richtigen Zielgruppe.

Sprechen Sie mit uns über Crowdtesting.

Quellen

  • Shopify, The History of Ecommerce
  • Shopify, The Future of Ecommerce
  • TheStreet, Dotcom Failures
  • The Guardian, Marks & Spencer sales fall after website launch
  • WebsiteBuilderExpert, E-commerce Website Statistics
  • Think with Google (2024), Optimizing the Checkout Experience

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